Manchmal weinen wir aufgrund schöner Erinnerungen und dann wieder schmunzeln wir über vergangenes Leid

Erinnerungen sind etwas Kostbares. Sie formen unsere Persönlichkeit, gestalten unsere Gegenwart und zeichnen Perspektiven. Doch Erinnerungen sind nichts Statisches. Sie verändern sich mit jedem Mal, an dem sie abgerufen werden. Das heißt, wann immer wir an schöne Erlebnisse denken, speichern wir eine aktualisierte Version - mit gegenwärtigen Erfahrungen, Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten - ab. Dasselbe gilt für negative Erlebnisse. Mit dem Wissen und den Emotionen der Gegenwart wird längst Vergangenes zu einer neuen Erinnerung.

 

Vielleicht werden wir eines Tages den „Schatz“ des Jahres 2020 bergen können?! Stolz, Demut oder Dankbarkeit zeigen sich oft erst mit Distanz. Oder aber wir werden über den Moment schmunzeln, als wir 2019 dachten, schon alles gesehen zu haben? Gefühle haben ihre Berechtigung. Ob in der Gegenwart oder über die Erinnerung. Fürchten Sie sich nicht davor, sehen Sie genau hin und nehmen Sie Ihre Erinnerungen als das an, was sie sind: veränderbar. Das Leid von heute kann die Lektion von morgen sein und das Gute der Gegenwart die kostbare Erinnerung, die unsere zukünftigen Herausforderungen erhellen wird.

 

Eine schöne Woche voller Erlebnisse, aber auch eine Zeit der Neugierde - wie sich Weihnachten 2020 als Erinnerung anfühlen könnte - wünsche ich.

 

 

Herzlichst, Tamara Nauschnegg

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0