Der Körper, seine Entwicklung und Genesung stehen seit jeher im Zentrum der Aufmerksamkeit. Kinder und ihre körperlichen Fortschritte lassen sich gut beobachten, sodass der Fokus darauf bzw. auf motorische, sprachliche und leistungsbezogene Entwicklungsschritte gelegt wird. Im Erwachsenenalter steht der Körper spätestens dann im Mittelpunkt, wenn sich Defizite, Abnützungserscheinungen oder Erkrankungen bemerkbar machen. Achtung: Körper, Geist und Seele sind untrennbar miteinander verbunden, sodass Entwicklungsschritte oder aber Einschränkungen auch auf die anderen Ebenen Einfluss haben.
Wir akzeptieren die körperliche Trainierbarkeit und übersehen die geistige bzw. psychische Formbarkeit. Auch Geist und Psyche sind lebenslang veränderbar. Nicht Leistung steht dabei im Fokus, sondern zB.
- die Vereinfachung von Denkprozessen
- die Reduktion der Gedankenschleifen
- die Beruhigung emotionaler Reaktionen
- die zunehmende Gelassenheit
- die Akzeptanz des Unveränderlichen und
- die Überzeugung, die eigenen Umstände beeinflussen zu können.
Die Vernachlässigung einer Ebene wirkt sich jedenfalls ungünstig aus bzw. vergeben wir Chancen auf Stabilisierung, Heilung, Wachstum und Fortschritt, wenn wir uns nicht um alle Ebenen kümmern. Sich selbst Aufmerksamkeit zu schenken, Probleme ernst zu nehmen, sich Freiräume zu schaffen, um Unterstützung zu bitten und sich liebevoll Zeit zu geben stärken Geist, Seele und letztendlich auch den Körper. Achtung: Gut für sich zu sorgen ist nicht nur in stürmischen Zeiten vonnöten. Vorsorge ist Fürsorge und Fürsorge hilft beim Stabilisieren, Heilen, Wachsen und Voranschreiten.
Herzlichst, Tamara Nauschnegg
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