„Zuversicht“ ist eines meiner persönlichen Lieblingsworte. Es beschreibt für mich das, was das Wort „Optimismus“ nicht kann: den Ernst der Lage anzuerkennen und Schritt für Schritt weiterzugehen – auch dann, wenn das Licht am Ende des Tunnels (noch) nicht auftauchen will. Warum nun Zuversicht ein entscheidender Schlüssel für Prävention, Heilung, Wachstum und Entwicklung ist, zeigt die Wissenschaft.
Zuversicht schützt vor den negativen Auswirkungen von Stress und Ängsten, führt zu einem geringeren Risiko für Depressionen, lässt uns weniger Stresshormone ausschütten, reguliert den Blutdruck, reduziert das Schlaganfallrisiko, die Schmerzwahrnehmung, die Ansteckung mit Erkältungsviren, verbessert die Wundheilung, die Lebensfreude, das Selbstwertgefühl und wirkt sich letztendlich positiv auf die Lebenserwartung aus - um nur einige Vorteile zu nennen. Aber: Zuversicht ist auf Wiederholung angewiesen. Selbst wenn die Energie gegenwärtig nur von morgens bis abends reicht, braucht es ein Trainieren der Zuversicht. Vor allem die Nacht, die uns ein verändertes hormonelles Geschehen beschert, ist auf gute Gedanken angewiesen. Oder anders ausgedrückt, um nächtliche, hormonell bedingte Grübelattacken zu beruhigen, müssen wir uns bereits tagsüber regelmäßig daran erinnern, dass nicht alles schiefgehen kann. Und wir uns in der Vergangenheit auch dann aus den misslichsten Lagen befreien konnten, als wir uns selbst schon aufgegeben hatten. Ein zuversichtlicher Gedanke zu viel verhindert kein Unglück, aber einer zu wenig, beschert uns weiteres.
Abschließen will ich den heutigen Beitrag mit den Worten Goethes:
„Hebt mich das Glück, so bin ich froh
Und sing in dulci jubilo;
Senkt sich das Rad und quetscht mich nieder,
So denk ich: Nun, es hebt sich wieder!“
Herzlichst, Tamara Nauschnegg
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