„Solange wir (miteinander) sprechen gibt es Hoffnung“, könnten wir den heutigen Impuls zusammenfassen. Ob es um die alltäglichen Streitigkeiten oder die großen Krisen im Leben geht: Leid nimmt mit der Sprachlosigkeit zu. Was steckt dahinter? Indem wir unserem Gehirn die Möglichkeit nehmen, sich im Außen auszudrücken, Dinge klarzustellen oder Grenzen zu setzen, keimen psychische Schmerzen im Stillen weiter. Gewiss ist: Der erste Schritt aus der Ohnmacht ist der schwierigste. Aber der wichtigste. Und manchmal führt er eben nur über ein einzelnes Wort.
„Hilfe!“, „Nein!“ „Ja!“ oder „Stopp!“ sind scheinbar unbedeutende Worte. Doch bündeln sie auch jene Kraft, die uns das ohrenbetäubende Schweigen nimmt. Wir können nicht davon ausgehen, dass unser Leid für andere sichtbar ist – teilen wir uns mit. Wir dürfen nicht warten, bis unsere Gedanken zu Feinden werden. Und müssen uns nicht zurücknehmen, wenn unser Leid andere belastet. Ja, nicht jede/r ist für unseren Weg offen oder stark genug. Wenn wir uns jedoch nicht mitteilen, werden wir auch jene Menschen übersehen, die es wären.
Nur Mut: Stilles Leid wiegt zu schwer.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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