„Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht“, schrieb der österreichische Schriftsteller Peter Rosegger einst. Übertragen auf unseren Weg zum Glück stelle ich heute die Frage in den Raum: „Wie viel braucht das Glück?“ Die meisten Menschen knüpfen es an Bedingungen. Erst wenn der/die Traumpartner/in gefunden ist, ein Baby die Familie vervollständigt, das Haus bezugsfertig ist und die Waage zehn Kilogramm weniger anzeigt, meinen sie, endlich glücklich zu werden. Doch für wie lange?
Eine Beziehung stellt vor Herausforderungen, die Singles nicht kennen, Babys sind nicht nur hübsch anzusehen, sie fordern auf vielen Ebenen heraus, das Haus beginnt mit der Fertigstellung zu altern und der Jojo-Effekt wird nicht lange auf sich warten lassen. Was wäre, wenn wir hier entschieden STOPP rufen? STOPP zu überzogenen Erwartungen, STOPP zu einer Verknüpfung des Glücks an Bedingungen und vor allem zum Leben in der hypothetischen Zukunft. Was übersehen wir, wenn wir auf den/die Traumpartner/in, das Haus oder das Baby warten? Die Gegenwart. Wer daran glaubt, die Zukunft müsse sich ideal präsentieren, wird nicht nur enttäuscht sein, sondern vor allem den einzig lebbaren Moment versäumen. Abgesehen davon liegt die größte Chance der Reduktion im Glücklichsein mit sich selbst. Wer sich selbst genügt, erfährt wahres Glück.
Prüfen Sie für Ihren Weg zum Glück: Worauf wollen Sie sich konzentrieren? Die Gegenwart? Die Zukunft? Und warum? Was braucht Ihr Glück? Warum? Wovon haben Sie genug? Zuviel? Wie hilfreich ist Ihr Überfluss? Genügen Sie sich selbst? Wen brauchen Sie für Ihr Glück? Und was geschieht, wenn Ihnen Unterstützung verwehrt wird? Glück entsteht auch durch Verzicht bzw. indem wir weniger brauchen. Warum Reduktion sogar persönliches Wachstum nach sich ziehen kann, erkläre ich in meinem neuen Buch „UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen“.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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