Heute ist der internationale „Pardon-Tag“. Sein Ursprung geht zurück auf politische Umstände. Und zwar verlangte Gerald Ford, der 38. Präsident der USA, eine Entschuldigung von seinem Vorgänger, Richard Nixon, für den Watergate-Skandal. Jahrzehnte später erinnert der Tag daran, eine Entschuldigung einfordern zu dürfen, aber auch Entschuldigungen aussprechen zu müssen, um Beziehungen zu stärken. In meinem Buch "KRÄNKUNGEN - Was sie wert sind und wie wir sie überwinden" habe ich mich intensiv mit dem Thema "Entschuldigungen" auseinandergesetzt.
Sich zu entschuldigen ist eine noble Form geschehenes Leid zu lindern. Auch wenn die Schuld nicht klar bei uns liegt, lohnt eine Verantwortungsübernahme für das eigene Fehlverhalten. Menschen wissen es zu schätzen, wenn wir einlenken. Auch weil es ihnen den Weg, ihrerseits um Verzeihung zu bitten, ebnet. Die stärkste Form der Entschuldigung ist jedoch erwiesenermaßen die Wiedergutmachung. Das zeigt sich bereits im Kindesalter. Wir schätzen besonders jene Menschen, die nicht nur um Verzeihung bitten, sondern auch dabei helfen, wieder in ein Gleichgewicht zurückzufinden. Übrigens, im Buch erkläre ich auch, wann es Sinn macht, Entschuldigungen NICHT anzunehmen, was voreiliges Entschuldigen unterschwellig transportiert und warum sich das Niederreißen von Grenzen, mit dem Ziel sich später dafür zu entschuldigen, nicht auszahlt.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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