Heute ist der Tag des „positiven Denkens“. Ein Tag, der Widersprüchliches in mir auslöst. Einerseits ist es erwiesen, dass eine optimistische, lebensbejahende, positive Einstellung die Lebensqualität und auch physiologische Parameter zu verbessern vermag (selbst die Lebenserwartung profitiert davon). Andererseits hat sich mEn das positive Denken in den letzten Jahren zur „Verpflichtung“ entwickelt. Negatives muss etwas Gutes in sich tragen. Alles habe seinen Sinn und man müsse unangenehme Emotionen und Gefühle raschest in positive verwandeln.
Zu all dem sage ich entschieden: NEIN. Es gibt Umstände, denen nichts Positives abzuringen ist – und das ist in Ordnung. Nicht alles hat einen Sinn. Und unangenehme Emotionen und Gefühle sind Teil des Menschseins. Die größte Herausforderung dabei ist es, die unangenehmen Empfindungen auszuhalten. Da scheint positives Denken die Lösung, oder? Eines ist gewiss: Zwanghafter Optimismus ist nicht die Antwort auf das Leben. „Sieh es positiv“ ist manchmal nicht nur fehl am Platz, sondern ignoriert die Empfindungen der Menschen. Einem Kind seine Traurigkeit abzusprechen wäre fatal. Warum meinen wir, unsere eigene wegschieben zu müssen? Dieses Thema ist von so entscheidender Bedeutung, dass ich über mein ganzes Buch „UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen“ hinweg darüber spreche. Einen kleinen Impuls möchte ich heute aber schon dazu setzen: Eine positive Lebenseinstellung bringt uns weit, eine zuversichtliche Lebenseinstellung WEITER. Mehr dazu im Buch.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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