Wenn der Sonntag Angst macht, ist es an der Zeit, etwas zu verändern

Sonntag ist wohl einer der seltsamsten Tage der Woche. Einerseits freuen wir uns über die freie Zeit andererseits öffnet selbige unseren Ängsten Tür und Tor. Denn wenn unser Gehirn nicht unmittelbar damit beschäftigt ist, Aufgaben zu lösen, haben wir Zeit zum Grübeln.

 

- Sonntag als Tag der Familie weckt in unglücklichen Singles vielleicht die Angst vor dem Alleinsein. Freund:innen verbringen den Tag mit ihren Familien und der/die langersehnte Partner:in klopft nicht an die Tür.

- Sonntag als Tag vor der neuen Arbeitswoche weckt in gestressten Berufstätigen womöglich das Gefühl vor einem Aufgabentsunami zu stehen, und

- Sonntag als Tag der Ruhe bringt die Angst vor der Langeweile ans Licht. Getreu dem Motto „Versäume ich nicht mein Leben, wenn ich nicht das Maximum heraushole?“ wird Langeweile zur Bedrohung und das schlechte Gewissen zur inneren Stimme.

 

Doch alle genannten „Sonntage“ enthalten Botschaften für uns. Vielleicht ist es für die unglücklichen Alleinstehenden Zeit, ihr Glück in sich selbst zu finden und mit dieser Freude ins Leben zu gehen? Womöglich wird es für die geplagten Arbeitnehmer:innen Zeit, sich nicht mehr gedanklich den Sonntag stehlen zu lassen oder aber sogar nach neuen beruflichen Herausforderungen Ausschau zu halten? Und für all jene, die Angst vor der Langeweile haben: Langweilen Sie sich! Nichts zu tun ist eine unterschätzte Tätigkeit. Es braucht kein aktives Programm, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und wieder inspiriert zu werden. Wer die Langeweile nicht fürchtet, wird mit neuen Erfahrungen belohnt.

 

In diesem Sinne einen schönen Sonntag!

 

Herzlichst Tamara Nauschnegg

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Kommentare: 2
  • #1

    Sigrid (Mittwoch, 15 Juni 2022 11:33)

    Ich bin gerade aus allen Wolken gefallen. Das was Sie schreiben ist so wahr. Mein Mann und ich streiten fast den ganzen Sonntag, weil wir in unseren Jobs gefangen sind. Keine Lösung in Sicht :-( Alles wird schwieriger :-( :-(

  • #2

    Tamara Nauschnegg (Montag, 20 Juni 2022 10:40)

    Hallo liebe Sigrid!
    Danke für die Rückmeldung. Es tut mir leid, dass Sie gerade eine schwierige Zeit durchmachen. Ich fühle mit Ihnen.

    Der erste Schritt zurück beginnt immer mit dem Fakten zusammentragen. Ein Aha-Erlebnis hatten Sie offenbar gerade. Tragen Sie weitere Informationen zusammen. Und dann besprechen Sie gemeinsam Ihren nächsten Schritt. Sie finden auf meiner Homepage viele Anregungen dazu, auch meine Bücher sind für den Weg zurück geschrieben worden. Scheuen Sie sich darüber hinaus nicht, Unterstützung von außen anzunehmen. Alte Muster brauchen neue Lösungsansätze.

    Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für Ihren nächsten Schritt. Fühlen Sie sich umarmt!

    Liebe Grüße Tamara Nauschnegg