Pandemie, Krieg, Sanktionen, Teuerung - so viele schwierige Herausforderungen in nur kurzer Zeit. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Zumindest dann nicht, wenn wir statt zu leben (mit allem was dazu gehört), uns zum Durchhalten zwingen. Warum?
- Durchhalten können wir nur begrenzt.
- Solange wir die derzeitigen Umstände nicht annehmen, verlieren wir einen Teil unserer Energie. Anpassung in seiner kreativsten Form geschieht erst dann, wenn wir die Gegebenheiten akzeptieren.
- Durchzuhalten schätzt die gegenwärtige Zeit gering. Sie ist Teil unseres Lebens und nicht nachzuholen.
- Der Aufruf zum Durchhalten könnte irrtümlich die Hoffnung wecken, wir werden irgendwann zur ursprünglichen Normalität zurückkehren.
- Wer nur durchhält bündelt seine „letzte Kraft“ und läuft Gefahr zu glauben, ein Gestalten der Umstände sei unmöglich.
- Durchzuhalten verleitet dazu, schneller zu „verfallen“ bzw. sich gehen zu lassen. Zur Erinnerung: Kleine Schritte in der Krise können der nötige Kickstarter für die Zeit danach sein.
- Versuchen wir durchzuhalten und die Aufgaben werden noch schwieriger, kann das zu Enttäuschungen, gedanklicher Lähmung bis hin zu einer Opferhaltung führen.
- Durchzuhalten ist ein Notprogramm. Wir befinden uns in einem Marathon, der andere Lösungen braucht. Vergessen Sie nicht: Sie haben Erfahrung, trauen Sie sich den Lauf ruhig zu.
Der Rahmen der Möglichkeiten mag klein sein, er verändert sich jedoch mit jedem neuen Blickwinkel. Verschieben wir unser Leben also nicht, gestalten wir es neu. Unsicherheiten begegnet man am besten mit der Überzeugung, das Beste daraus machen zu werden und das Wesentliche daraus in die Zeit danach mitzunehmen.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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