An besonderen Tagen wie diesen gedenken wir unseren lieben Verstorbenen ein wenig mehr. Wir vermissen ihre Nähe, ihre aufmunternden Worte und Zuversicht. Wir erfreuen uns an den schönen Erinnerungen und betrauern gleichzeitig jene Zeiten, die uns nicht mehr gemeinsam vergönnt sind. Vielleicht rückt sogar der Gedanke an die eigene Endlichkeit in den Vordergrund. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es heilsam sein kann, sich den großen Fragen des Lebens zu stellen, sich eine Vorstellung über den Tod zu machen, die nicht das Ergebnis der Vorstellungen anderer ist. Persönliche Erfahrungen nehmen vielleicht nicht alle Ängste, können den Tod aber zu einer wertvollen Kraft im Leben werden lassen. Wie soll man sich an mich erinnern? Was will ich weitergeben? Welche Muster möchte ich durchbrechen? Und wie kann ich für die Menschen vorsorgen, die sich an mein Leben erinnern werden? Ich bin davon überzeugt, dass nichts verloren geht. Die Spuren, die wir hinterlassen, verändern im Kleinen die Welt. Und so geht auch der Rhythmus des Lebens nicht verloren – er lebt in den Hinterbliebenen weiter. Wie soll mein Rhythmus aussehen? Wie soll mein Rhythmus meine Hinterbliebenen leiten?
Wie unvergänglich die Energie unserer Verstorbenen ist, zeigt sich auch dann, wenn wir uns darüber Gedanken machen, was sie wohl zu diesem oder jenem Thema gesagt hätten. Welche ermutigenden Worte hätten sie uns mit auf den Weg gegeben? Wie hätten sie Herausforderungen angenommen? Und kann ich (für sie) mutig sein? Ja, auch auf diese Weise schwingt der Rhythmus weiter.
Nichts tröstet über den Verlust lieber Menschen oder Tiere, außer vielleicht ein wenig der Gedanke, dass es ein Geschenk ist, sie in unserem Leben gehabt zu haben.
Viel Kraft und gute Gedanken für diese intensive Zeit.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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