Manche Menschen deuten Freundlichkeit als Flirten und Herzenswärme als Naivität. Beidem zugrunde liegt oft die „Überraschung der Freundlichkeit“, wie ich es nenne. Ja, Freundlichkeit oder Höflichkeit können irritieren. In einer vermeintlich „kalten, rauen“ Welt, kann Freundlichkeit doch nicht „normal“ sein, oder?
Heute möchte ich das Blatt umdrehen und Folgendes festhalten: Wem Freundlichkeit auffällt oder wer gar davon überrascht wird, hat zuvor vielleicht zu viel der Unfreundlichkeit aufgenommen. Soziale Medien – und ihre Hater (was für ein furchtbares Wort!) – oder die Medien im Allgemeinen leben vom Negativen. Angst verkauft sich gut.
Fällt Freundlichkeit nun auf, können wir lernen. Und zwar, dass es nicht automatisierte Skepsis der Person gegenüber braucht, sondern den Blick nach innen:
- Welche Informationen nehme ich vorwiegend auf (positive, negative)?
- Wem glaube ich?
- Habe ich Kontakt zu „realen“ Menschen in meiner Umgebung?
- Sehe ich die vielen wohlwollenden Gesten, für die der Mensch gemacht ist?
- Wie kann ich mich wieder auf das Gute kalibrieren, ohne das Schlechte ignorieren zu müssen?
- Säe ich Zweifel oder Hoffnung?
- Was wäre, wenn ich mehr Freundlichkeit in die Welt tragen würde?
Tatsächlich ist Freundlichkeit das zentrale Merkmal auf dieser Welt. Unglücklicherweise bekommt das Unfreundliche aber eine größere Bühne. Und die Lösung? Gehen Sie vor die Türe, treten Sie in Kontakt mit Ihren Mitmenschen und Sie werden feststellen: Die meisten Menschen sind nahbar und freuen sich über ein nettes Gespräch, über eine gemeinsame Aktivität oder einfach nur über Freundlichkeit.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
P.S.: In meinem Buch UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen stelle ich Strategien vor, um sich wieder auf Zuversicht zu kalibrieren. Viel Freude beim Lesen!
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