"Jetzt sei doch endlich vernünftig!“, "Hör auf zu weinen !“ oder "Du immer mit deinen Emotionsausbrüchen…!“ Wir alle kennen diese Sätze. Ich aber störe mich daran. Denn sie implizieren für mich Folgendes:
- Probleme ließen sich nur ohne Emotionen lösen.
- Vernunft sei wichtiger als Emotionen.
- Und die anderen „wüssten“ tatsächlich Bescheid über uns und unsere Probleme.
Lassen wir heute nicht das Trennende gewinnen, sondern das Erfolgreiche. Gemeint ist damit ein Brückenbauen zwischen der Vernunft und den Emotionen. Gute Entscheidungen treffen wir immer nur mit rationalen Argumenten UND emotionalen Eingebungen. Wie genau das funktioniert, zeige ich in meinem Buch UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen. Heute konzentriere ich mich aber auf Folgendes:
Emotionale Herausforderungen lassen sich nicht lösen, indem wir rational denken. Unsere Emotionen haben ihre Berechtigung und wollen gehört werden. Ihr Abwiegeln lässt Respekt missen. Gleichzeitig ist auch klar, dass eine Emotionsflutung den Zugang zu rationalen Argumenten verhindert. Wichtig ist es zunächst, Emotionen wahrzunehmen, aushalten zu lernen und sie wieder ziehen zu lassen. Panik ist kein Ratgeber. Und dann? Ja, dann ziehen wir die Vernunft zurate.
Als hochsensitive (unpräzise: hochsensible) Frau, die alle Facetten emotionaler Reaktionen kennt, lassen Sie mich eines sagen: Auch wenn unangenehme Emotionen und Gefühle oft kaum zu ertragen sind, spüre ich umgekehrt - durch meine Feinfühligkeit – das Glück in ebenso intensiver Ausprägung. Wenn das der Deal meines Lebens sein soll, dann nehme ich ihn selbstbewusst an.
Einen guten Start in das Wochenende wünsche ich!
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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