Wenn morgen mein letzter Tag wäre, würde ich heute Bücher schreiben

Schon vor über 20 Jahren war mein größter beruflicher Wunsch, Autorin zu werden. Seit 2016 darf ich mich auch so nennen. Selbst wenn es "nur“ ein Hobby wäre, ich würde schreiben - so groß ist die Liebe zu dem, was ich tue. Doch auch ich musste mich finden. In meinem Buch UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen schreibe ich eine kleine Anekdote dazu:

 

„[…] Ein Beispiel: Ich werde mit Sicherheit niemals eine professionelle Sängerin sein. Obwohl ich schon als Teenager vom Klangvolumen, das menschliche Stimmen annehmen können, fasziniert war, wusste ich schon früh, mein Weg würde mich nie auf die Bühnen dieser Welt führen. Auf sabotierende Weise an mir zu zweifeln begann ich deswegen nicht. Viele Facetten formen unser "Ich“. Manche davon sind stärker ausgeprägt, andere sind verbesserungsbedürftig und wieder andere dürfen in ihrer Imperfektion genau so bleiben, wie sie eben sind. Das heißt in meinem Fall: Mein mangelndes stimmliches Talent stellt mich nicht als Person infrage. Es amüsiert mich (damals wie heute), hinderte mich aber nie daran, mit voller Leidenschaft das Mikrofon an mich zu reißen. Ja, beruflichen Ambitionen schob die Natur dahingehend einen Riegel vor. Doch nicht nur eine Gesangskarriere konnte meiner Stimme Gewicht verleihen. Ich probierte mich aus und kam mit jedem Schritt meiner Tätigkeit als schriftstellende Psychologin näher – für mich die beste Möglichkeit, meiner Stimme Gehör zu verschaffen. Vielleicht denken Sie nun, mir wäre meine Selbstsicherheit in die Wiege gelegt worden. Die gute und zugleich schlechte Nachricht lautet: Nein, das wurde sie nicht. Als gut bezeichne ich diese Nachricht, weil das Vermögen sich selbst und die Einzigartigkeit zu schätzen, trainierbar ist. Die schlechte Nachricht oder besser gesagt, die realistische Nachricht: Das braucht Übung und Zeit.“

 

Herzlichst Tamara Nauschnegg

 

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