Wir sind es gewohnt, uns für andere zurecht zu machen, uns um sie zu kümmern, für sie mitzudenken und uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen, um bloß niemanden zu verärgern. So nobel dieses Verhalten auch sein mag, es belastet die Beziehungen - zu den Mitmenschen, zu uns selbst. Denn stets mit einem Auge bei den Bedürfnissen anderer zu sein, vernachlässigt oft eigene. Trifft schließlich unser bescheidenes Verhalten auf herausfordernde Zeiten wie diese, kommen wir jedenfalls zu kurz. Zumindest vergessen wir, wie wichtig es ist zu „scheinen“.
Was können Sie nun konkret tun? Rein in die schönste Kleidung, genießen Sie das beste Essen und verwöhnen Sie sich mit einem guten Buch, schöner Musik, einem spannenden Film oder langen Spaziergängen in der Natur. Kümmern Sie sich so um Ihre Bedürfnisse, als wären es jene der anderen. Machen Sie sich schick, denken Sie an sich und stapeln Sie ruhig auch mal hoch. All das wird sich wahreinschlich zunächst seltsam anfühlen - das ist das Ergebnis einer langen Geschichte des Tiefstapelns. Nur Mut: Für sich ganz allein zu „scheinen“ markiert den Beginn einer gesunden Beziehung zu sich selbst. Denken Sie daran: Sie sind vollständig - ohne Partner:in. Sie sind das Schöne dieser Welt wert. Und dürfen sich besonders dann verwöhnen, wenn es andere Ihnen absprechen.
Herzlichst Tamara Nauschnegg
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